Wie bei den meisten ernsthaften Malern gibt es auch in Jon Grooms Werk viele Einflüsse und Affinitäten. Er ist durch verschiedene Erfahrungen dort angekommen, wo er ist. Obwohl er konsequent nach primären Formen und Farben strebt, schafft Groom keine Werke, die den Betrachter überraschen oder kitzeln sollen. Seine Gemälde, Aquarelle, Wandmalereien und Installationen betten eine stille Resonanz in ihre Oberflächen ein. Sie sind aus Farbe aufgebaut und werden in den Zwischenräumen der reduzierten Form moduliert. Es sind Oberflächen, die zu einem Gewebe verwoben sind, in dem das subjektive Vokabular des Künstlers widerhallt - eine subtile, unscharfe Archäologie grundlegender Bildkonzepte. Man kann Affinitäten zwischen Groom und dem Werk anderer Künstler, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, feststellen, aber letztendlich sollen seine Bilder unauslöschlich für sich selbst stehen. Zusammen betrachtet wirken sie wie eine Art Spiegel oder Kondensation, die unter die Oberfläche des Modernismus des 20. Jahrhunderts zieht und neue Konzepte, neue Morphologien und neue Lektionen offenbart, die mehr erklären, als wir je zu fragen gedachten. Der emotionale Puls in diesen Bildern ist außergewöhnlich - unaufhaltsam - da sie zwischen Dunkelheit und Licht, Ordnung und Unordnung, Implikation und Definition, Geschichte und Mythos, Wahrheit und Illusion, Glaube und Vernunft schwanken. Sie funktionieren wie ein Glissando, pulsieren ein und aus, testen unser optisches Gedächtnis, suchen nach neuen metaphorischen Höhen von Tonhöhe und Klangfarbe. Grooms musikalische Evokationen oder Intonationen führen uns zurück in die tiefen Schichten gregorianischer Gesänge, das Licht byzantinischer Mosaiksteine, die Dichte maurischer Muster, hinduistische Tempelarchitektur und die fruchtbare Leere (sunyata) des Buddhismus. In Grooms Gemälden können wir uns mit der philosophischen Umsetzung von Gegensätzen auseinandersetzen, wie z.B. immanente und transzendente Wahrnehmung, was nahe und was fern ist in Bezug auf das Bewusstsein, und was unser Gefühl der Abwesenheit in Bezug auf unsere Konstruktion der Gegenwart ausmacht.
Beate Reifenscheid (aus dem Englischem übersetzt)
Für Jon Groom gibt es in seiner Kunst nichts Wichtigeres als die ständige Auseinandersetzung mit Farbe und damit verbunden die Erfahrung von Farbe als Phänomen. Farbe ist für Groom kein statisches Ding, sondern ein lebendiger Körper, der ständigen Permutationen unterworfen ist - oder besser gesagt, diese von sich aus provoziert. Farbe wird als ein eigener Kosmos gesehen, in den der Betrachter eintauchen kann wie in ein tiefes Meer von visuellen Empfindungen und geistigen Schwingungen. Grooms Kunstverständnis ist in hohem Maße sowohl phänomenologisch im wissenschaftlichen Sinne als auch sinnlich-emotional.
Wilhelm Warning (aus dem Englischem übersetzt)
In einem Gespräch, das er im Dezember 2003 führte, bemerkte Jon Groom: "Ich genieße die Malerei und das ist es, was ich tue. Malen ist eine Reise, um die Komplexität der Existenz zu vereinfachen" Sean Scully drückte eine ähnliche Einstellung zur Malerei in seinen eigenen Worten aus, als er 1995 bemerkte: "Wenn Bilder zu Kunst werden, können sie das Leben öffnen."
u. a. hier:
New Moon Sound Meditation, Teezeremonie sowie ein Livetalk mit dem Künstler Jon Groom: Das alles konnte man im Rahmen dieser kleinen aber feiner Ausstellung erleben!
"A painting has to grow from the inside out, it's not something you do, it does all the work just to see your face when your eyes alight upon it ", sagt Jon Groom. Als Regine und ich eine Verabredung mit Jon in seinem Atelier hatten, ...